Horoskopanalyse für Franz Michael Felder, geboren am 13. Mai 1839 um 04.00 Uhr in Schoppernau
FMF war Stier mit Aszendent zwischen Widder und Stier. Das erste, sechste und zwölfte Haus in seinem Horoskop sind stark betont. In seinem Leben ging es viel um ihn selbst (1. Haus), um seine Arbeit und Gesundheit (6. Haus) und um Ideale, Träume und Visionen (12. Haus). Das 12. Haus symbolisiert den „Rückzug vom Lärm der Welt“ und alles, was den Menschen mit anderen Dimensionen zusammenbringt wie zum Beispiel Kunst und Spiritualität. Das 12. Haus steht aber auch für „Heimlichkeiten“ und vor allem für „heimliche Feinde“. Wahrscheinlich hatte FMF in seiner Umgebung viele versteckte Gegner, die ihn unterschwellig bekämpften. Interessanterweise kam FMF an Neumond auf die Welt. Menschen, die zu dieser Konstellation geboren werden, sind astrologisch etwas Besonderes weil sie einen Neuanfang symbolisieren.
Mit Sonne im Tierkreiszeichen des Stieres war FMF im Wesenskern ein Mensch, der nach Sicherheit strebte und eine große Freude am Vertrauten hatte. Werte, Reviere und Genuss bringt man stets mit Stiergeborenen in Verbindung. Wahrscheinlich wollte er „Bewährtes“ hüten und erhalten. Schließlich ist das Tierkreiszeichen des Stieres das Zeichen der Verwurzelung und des größten Beharrungsvermögens, sein Archetyp ist der Bauer: Man gliedert sich in die natürlichen Wachstumszyklen ein und kann so manches erreichen. Andererseits kommt über den Aszendenten (Auftreten nach außen), der hauchdünn im Stier steht, auch die Energie des Widders hinzu. Das bedeutet, dass FMF noch eine andere Seite an sich hatte, nämlich die des Widders. Dessen Archetyp ist der Krieger. Widder steht für die urmännliche Kraft, die sich ungestüm, willensstark und impulsiv gebärdet. FMF hatte deshalb nicht nur eine geduldige und gemütliche Seite (Stier), sondern auch eine begeisterungsfähige, aktive Seite (Widder) an sich. Diese Konstellation machte aus ihm einen unermüdlichen und wagemutigen Pionier, der sich schnell von Tiefschlägen erholte, um mit ungetrübtem Optimismus weiter zu kämpfen. Gleichzeitig hatte FMF dadurch auch etwas Zerrissenes an sich, weil Stier (Erde) und Widder (Feuer) nicht miteinander harmonieren.
Diese Interpretation geht auch mit der Verteilung der vier Elemente, Feuer, Wasser, Luft und Erde einher. Das Horoskop zeigt eine starke Besetzung der Erd- und Luftzeichen und eine schwache Besetzung der Wasser- und Feuerzeichen. Viel Erde im Horoskop machte FMF bodenständig und entschlossen. Andererseits war er aber auch kontaktfreudig, kommunikativ und brauchte Abwechslung. Darauf deutet die starke Luftbetonung hin. Hinzu befindet sich der Planet Merkur ganz nahe am Aszendenten. Denken, Sprechen, Lesen, Schreiben und sich mit anderen Menschen austauschen, waren für FMF von immanenter Bedeutung und trugen zu seiner Gedankenvielfalt bei. Weitere Aspekte des Merkurs zeigen, dass FMF die damaligen Lebensbedingungen in Frage stellte. Diese waren für ihn „seelische Opfer“ (Lilith im 6. Haus) und verletzten sein Wertesystem. Indem er Ungerechtigkeiten anprangerte, schrieb und redete er sich die Dinge von der Seele.
Der Mond symbolisiert die Bedürfnisse des Menschen. Diesen hat FMF im Stier mit einem Sextil zu Uranus in den Fischen. FMF war einerseits auf emotionale Geborgenheit bedacht, andererseits brauchte er auch Gruppen, Freunde und Gleichgesinnte. Mond im Aspekt zu Uranus ist immer seelischer Zündstoff. FMF lebte deshalb in einer Spannung zwischen Nähe und Distanz. Immer wieder musste es in ihm ein regelrechtes „Gefühlsfeuerwerk“ gegeben haben. Dann wurde seine Sehnsucht nach Unabhängigkeit grenzenlos.
Mars und Uranus stehen sich in seinem Horoskop gegenüber und zeigen hier einen Freiheitskampf an. FMF war auch ein Rebell, ein Revolutionär und ein Pionier auf der Suche nach neuen Wegen und nach Zielen in noch unbekannten Gebieten. Manchmal vermochte er intuitiv den richtigen Augenblick für sich zu nutzen, manchmal gingen auch die Pferde mit ihm durch. Dann liebte er vermutlich den Kitzel alles Brenzligen und trieb die Dinge auf die Spitze.
Jupiter in der Waage lässt ihn für Gleichberechtigung und Fairness eintreten. Allerdings ist Jupiter rückläufig und deutet dadurch auf ungerechtfertigte Glücksansprüche und zu hohe Erwartungen hin. Hinzu macht der rückläufige Jupiter einen Aspekt zum rückläufigen Saturn: Manchmal schwankte FMF zwischen Optimismus und Pessimismus, Vertrauen und Misstrauen. Lebensfreude und Bitternis wechselten einander ab. Infolge vieler Wechselfälle gab es in seinem Leben Erfüllung und Verzicht, Gewinne und Verluste.
Jupiter im Aspekt zu Neptun zeigt, dass FMF hohe Ideale hatte, die ihn zu einem Auserkorenen machten. Äußere Verhärtungen ließen in ihm eine innere Festigkeit wachsen (rückläufige Saturn im 8. Haus im Schützen). Mit Uranus in den Fischen im 12. Haus wollte er seinen eigenen Visionen folgen und seinen eigenen Erlösungsweg gehen. Möglicherweise wollte er auch frei sein von allen Heimlichkeiten und davon „etwas heimlich tun zu müssen“. Bestimmt war er empfänglich für neue gesellschaftliche Strömungen. Seine Ideale waren wahrscheinlich die Werte der französischen Revolution, nämlich Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (Neptun im Wassermann). Außerdem hatte er hohe, geradezu idealistische Vorstellung von der Freundschaft. Bestimmt war er ein einfühlsamer und verständnisvoller Mensch. Mit Neptun im 11. Haus sucht man Anschluss an mystische und spirituelle Gruppierungen. Diese Konstellation hat aber auch noch eine weitere, gefährliche Seite an sich, nämlich Selbsttäuschung, Illusion und Verrat. Wahrscheinlich war FMF nicht nur ein Prophet großer Ideale, sondern auch ein Opfer falscher Freunde. Darauf lässt zudem Pluto im Tierkreiszeichen des Widders schließen. FMF musste bei seinem Kampf Erfahrungen mit Macht und Ohnmacht machen und hat trotzdem seinen Mut nicht verloren. Da Pluto im 12. Haus steht, konnte er seine Batterien in meditativer Stille und Abgeschiedenheit immer wieder aufladen. Merkur als Herrscher des 6. Hauses und seine starke Stellung im Horoskop deuten darauf hin, dass Lunge und Bronchien seine körperlichen Schwachstellen waren.
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